PEDRO BETHENCOURT PADILLA
Er wurde 1894 in Agulo geboren und aufgrund seines kulturellen Interesses widmete er sich schon seit seiner Jugend der Poesie, wie dies auch sein Bruder José tat. 1905 zog er nach Santa Cruz de Tenerife, wo er zunächst an der Escuela Profesional de Comercio (Handelsschule) war, um dann am Gymnasium von Laguna (Ciudad universitaria) seinen Abschluss zu machen. Dort lernte er andere junge Menschen kennen, unter anderem Pedro Pinto de la Rosa und José Aguiar. An dieser Ciudad universitaria (Universitätscampus) begann man seine Poesie zu schätzen, und er wurde in verschiedenen künstlerischen und literarischen Wettbewerben ausgezeichnet.
Pedro Bethencourt schuf zusammen mit Pedro Pinto de la Rosa seine eigene Philosophie der Avantgarde, den so genannten „Yuvismo“. Er reiste nach Madrid, um Medizin zu studieren, und er widmete sich viele Jahre lang gleichzeitig seinen Studien und der Poesie.
1920 stellte er im Ateneo de Madrid sein erstes Buch mit dem Titel „Salterio“ vor, das das Interesse der Kritik erweckte. Dann schrieb er in Zusammenarbeit mit José Aguiar, einem Maler aus Agulo, das Werk „Libro de poemas“.
1934 veröffentlichte er ein weiteres Buch in Madrid, vielleicht sein bekanntestes Werk: „Vida Plena“.
Als der Spanische Bürgerkrieg ausbrach, kehrte Pedro Bethencourt nach Kuba zurück, wo er auch schon früher gelebt hatte. Er ließ sich in Havanna nieder, wo er die Ehe einging und eine Familie gründete.
Der Poet aus Agulo war auf jeden Fall ein Dichter, der Landschaften beschrieb und sich stark mit sich selbst, dem Meer und der Insel auseinandersetzte. Seine poetischen Betrachtungen sind sehr persönlich, dennoch beschäftigte er sich auch stark mit dem Meer und dessen gesellschaftlichen Bedeutung. Seine Themen sind die Emigration und das Exil, die Fischer, die Einsamkeit, die Horizonte, die zu entdecken bleiben. In seinem Werk kommt auf zweifache Weise eine gewisse Verbundenheit mit dem Freimaurertum zum Ausdruck: Einerseits zeigt er eine philanthropische Haltung gegenüber der Menschheit, er wehrt sich gegen die soziale Ungerechtigkeit und spricht sich deutlich gegen den Kazikismus in dem Gomera seiner Zeit aus. Andererseits und gleichzeitig sind in seiner Poesie theosophische Theorien enthalten, die auch in einigen Zweigen des Freimaurertums der Kanarischen Inseln des 20. Jh. zu finden sind.